Thiamin und Funktionen

Thiamin ist ein wasserlösliches Vitamin, auch Vitamin B1 genannt. Es ist essentiell und muss mit der Nahrung zugeführt werden. In einer ausgewogenen Ernährung ist dies auch problemlos möglich! Warum Thiamin so wichtig für uns ist und was es für Funktionen hat, findest du hier heraus.

Allgemeines

Unter Vitamin B1 werden verschiedene Vitamere mit Thiaminwirkung zusammengefasst werden. Die Wirkform des Thiamins ist das Coenzym Thiamindiphosphat.[1]

Funktionen

Thiamin ist für uns lebensnotwendig, da es wichtig für den Kohlenhydrat- und Energiestoffwechsel ist, an der Unterstützung der Herzfunktionen beteiligt ist und zur Funktion des Nervensystems und der Aufrechterhaltung der Gehirnfunktionen beiträgt.

Kohlenhydratstoffwechsel

Thiamin befähigt zu einem normalen Kohlenhydratstoffwechsel.[3]

Energiegewinnung

Thiamin trägt zu einer normalen Energiegewinnung bei.[3] [4]

Herzfunktionen

Thiamin unterstützt eine normale Funktion des Herzens.[4]

Nervensystem

Thiamin fördert eine normale Funktion des Nervensystems.[4]

Gehirnfunktionen

Thiamin unterstützt die Aufrechterhaltung normaler psychologischer Funktionen, wie zum Beispiel Konzentration, Lernen und das Gedächtnis.[5]

Mangelsymptome

Im Schnitt liegt die Thiaminzufuhr deutlich über den Empfehlungen.[6] Mangelsymptome sind bei gesunden Menschen und einer ausgewogenen Ernährung daher nicht zu erwarten.

Allgemein

Ein Mangel (Hypovitaminose) kann sich durch Appetitlosigkeit, körperliche Schwäche, Müdigkeit und Reizbarkeit sowie Konzentrationsprobleme äußern.

Beriberi

Kommt es zu einem vollständigen Fehlen von Thiamin im Stoffwechsel (Avitaminose) sind kardiovaskuläre Probleme, eine gestörte Durchblutung, Ödeme und neurologische Störungen die Folge.[1]

Nahrungsquellen

In der Natur kommen vor allem die Thiaminphosphate vor. Wir finden sie in Getreiden und Mehl (abhängig vom Ausmahlungsgrad), in Nüssen, Samen und Kernen (u. a. Leinsamen) sowie Gemüsen, Hülsenfrüchten und Algen (z. B. Spirulina) und außerdem in Fleisch (vor allem in Schweinefleisch).[8]

  • 100 g Sonnenblumenkernmehl enthält 3.19 mg.
  • 100 g Reiskleie enthält 2.75 mg.
  • 100 g Sesammehl enthält 2.58 mg.

Thiamin in Lebensmitteln

Alle Nährstoffwerte und weitere Informationen erhälst du auch auf den Seiten des U.S. Department of Agriculture.

Verluste

Bei der Zubereitung von thiaminhaltigen Lebensmitteln können wir mit Verlusten von bis zu 30 % rechnen.[7] Thiamin ist grundsätzlich empfindlich gegenüber Hitze, UV-Strahlen und Sauerstoff.

Zudem kann es durch Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe) oder bestimmte Enzyme (in tierischen Lebensmitteln) zerstört werden.

Quellen

  1. Biesalski, H. K., Grimm, P., & Nowitzki-Grimm, S. (2017). Taschenatlas Ernährung (7. unveränderte Edition). Thieme.
  2. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (2024), www.dge.de
  3. EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA). (2010). Scientific Opinion on the substantiation of a health claim related to thiamine and carbohydrate and energy-yielding metabolism pursuant to Article 14 of Regulation (EC) No 1924/2006. EFSA Journal, 8(7), 1690. https://doi.org/10.2903/j.efsa.2010.1690
  4. EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA). (2009). Scientific Opinion on substantiation of health claims related to thiamine and energy-yielding metabolism (ID 21, 24, 28), cardiac function (ID 20), function of the nervous system (ID 22, 27), maintenance of bone (ID 25), maintenance of teeth (ID 25), maintenance of hair (ID 25), maintenance of nails (ID 25), maintenance of skin (ID 25) pursuant to Article 13(1) of Regulation (EC) No 1924/2006. EFSA Journal, 7(10), 1222. https://doi.org/10.2903/j.efsa.2009.1222
  5. EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA). (2010). Scientific Opinion on the substantiation of health claims related to thiamin and reduction of tiredness and fatigue (ID 23) and contribution to normal psychological functions (ID 205) pursuant to Article 13(1) of Regulation (EC) No 1924/2006. EFSA Journal, 8(10), 1755. https://doi.org/10.2903/j.efsa.2010.1755
  6. Max-Rubner-Institut. (2008). Ergebnisbericht, Teil 2 Nationale Verzehrsstudie II. https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ernaehrung/NVS_ErgebnisberichtTeil2.pdf?__blob=publicationFile&v=2
  7. Schek, A. (2017). Ernährungslehre kompakt: Kompendium der Ernärungsehre für Studierende der Ernährungswissenschaft, Medizin, Naturwissenschaften und zur Ausbildung von ... und zur Ausbildung von Ernährungsfachkräften (6., aktualisierte und ergänzte Edition). Umschau Zeitschriftenverlag.
  8. U.S. Department of Agriculture. (2024). FoodData Central. FoodData Central. https://fdc.nal.usda.gov/fdc-app.html#/

Hinweis

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